Die Risikogestaltung ist die zentrale Aufgabe des
Risikomanagements. Sie muss antizipativ erfolgen, also über die Behandlung von Risiken
entscheiden, noch bevor sie eingetreten sind (eine Bearbeitung von Risikofolgen nach deren
Eintreten hat nichts mit Risikomanagement zu tun, sondern bestenfalls mit
Schadensbegrenzung). Die Risikogestaltung läuft auf zwei Ebenen
ab:
Die Risikoplanung befasst sich präventiv mit den Ursachen
für Gefahren durch Risikovermeidung oder Risikoverringerung.
Die Risikovorsorge behandelt in korrektiver Weise
die Auswirkungen von Schadensfällen durch volle oder teilweise Risikoüberwälzung
(zum Beispiel Versicherung) sowie mit einer optimal gestalteten Selbstvorsorge.
Das Risikocontrolling überwacht den Einsatz und die Eignung der
gewählten Maßnahmen ebenso wie die Risikoentwicklung und arbeitet Maßnahmen zur
Steuerung von Abweichungen aus.
Bei der Analyse der Auftragsergebnisse ist im Falle von Abweichungen
immer auch zu prüfen, wieso diese Gefahr nicht schon bei der Risikoanalyse erkannt und
bekämpft wurde.
Die Risikodokumentation zeichnet anlässlich der
Projektevaluierung beziehungsweise der Ergebnisanalyse die Erfahrungen hinsichtlich der
Projektrisiken auf. Ebenso werden die in der Ereignisaufzeichnung festgehaltenen
Gefahrenhinweise beurteilt und dokumentiert.
Aus diesen Erfahrungen können neue Vorgehensregeln abgeleitet oder
bestehende angepasst werden, um bei künftigen Aufgaben spezielle Risiken besser unter
Kontrolle zu halten.
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