Die Speicherung der Informationen zu Produkten stellt ein
diffiziles Problem dar: Zunächst wird jedes Unternehmen über ein
spezielles System für die Bereiche Materialwirtschaft, Lager und Fakturierung verfügen,
in dem alle Informationen zu Produkten in einer unternehmensspezifischen Form verfügbar
sind. Es wird auch kaum möglich sein, Produktdaten in einer Form zu speichern, die für
Textilhändler gleichermaßen gut verwendbar ist wie für eine Schraubenfabrik.
Allerdings verfügen die wenigsten Warenwirtschaftssysteme über die
für eine ordnungsgemäße Qualitätssicherung nötigen Informationen zu den Produkten.
Darüber hinaus muss die Qualitätssicherung Produkte überwachen, die
nicht zum Vertriebsprogramm des Unternehmens gehören, was für Produktionsanlagen oder
Prüfmittel ebenso gilt wie für Dokumente und EDV-Einrichtungen.
Nicht zuletzt besteht in vielen Unternehmen - im Bereich der Software
trifft dies besonders zu - nur ein loser Zusammenhang zwischen den vertriebenen Produkten
und jenen, die Gegenstand der Qualitätssicherung sind. Beispielsweise kauft der Kunde mit
dem System QDW nicht einen bestimmten Gegenstand, sondern einen Prozess, der sich aus
Konfiguration, Installation und Schulungsmaßnahmen zusammensetzt und das Recht zur
Nutzung der Software zusammen mit der entsprechenden Dokumentation beinhaltet. Das Produkt
selbst existiert als solches gar nicht, sondern setzt sich aus vielleicht 70 Programmen
zusammen, die selbst wieder aus 6.000 Funktionen und Modulen bestehen, welche teilweise
auch in anderen Softwaresystemen verwendet werden und in der Softwareentwicklung als
eigenständige Produkte mit entsprechender Qualitätssicherung angesehen werden.
Wie schon beim Softwarevertrieb können auch in vielen anderen Bereichen
eher Dienstleistungen als Waren zu den Produkten zählen, die vom Unternehmen angeboten
werden und im Qualitätsmanagement entsprechend betreut werden müssen.
Aus diesen Gründen und wegen der Möglichkeit, Schnittstellen zu
externen Systemen zu nutzen, beschränkt sich die QS-Software bei Produkten auf jene
Informationen, die für die Aufgaben der Qualitätssicherung benötigt werden. Zusätzlich
können alle jene Produkte eingerichtet werden, die unter die Kontrolle der
Qualitätssicherung fallen, aber auf andere Weise nicht überwacht werden.
Zu jedem Produkt werden neben einer Produktnummer und der
Produktbezeichnung Informationen über Hersteller und Lieferanten, über die damit
verbundenen Prozesse und Wartungsmaßnahmen, sowie Checklisten und Kosten gespeichert.
Produkte können sich über Stücklisten auch aus beliebig vielen
Teilprodukten zusammensetzen.
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