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Welche Datensicherung für den Server?

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Bandlaufwerke sind bei der Datensicherung im Netzwerk seit Jahren die erste Wahl, woran sich wohl auch in Zukunft nichts ändern wird. Denn im Gegensatz zu den optischen Speichermedien können die Bandtechnologien mit der rasanten Entwicklung der Festplattenkapazitäten Schritt halten. Dank des großen Angebots gibt es für jedes Anforderungsprofil die passende Streamer-Lösung. Streamerlaufwerk
Um den Platz im Server kämpfen heute verschiedene Streamertechnologien angefangen bei DAT (Digital Audio Tape) und 8mm-Technik über QIC (Quarter Inch Cartridge) bis hin zu SLR (Scalable Linear Recording, ehemals auch als MLR - Multi-Channel Linear Recording - bezeichnet), AIT (Advanced Intelligent Tape) und DLT (Digital Linear Tape).
Während DAT, 8mm und AIT nach dem Schrägspurverfahren aufzeichnen, erfolgt die Aufzeichnung bei QIC, TRAVAN, SLR und DLT linear auf parallel nebeneinander liegenden Spuren (Details zu diesen Technologien finden Sie auf der Seite Aufzeichnungsverfahren).
Einstiegslösungen

Viele kleinere Server sind heute noch mit der DAT-Technologie ausgerüstet. Daneben werden in diesem Segment zunehmend QIC- und SLR-Laufwerke eingesetzt, zumal die DAT-Hersteller keine Weiterentwicklungen der Linie vorsehen.

Andere Wechselspeichersysteme scheiden angesichts der Kapazitätsanforderungen bereits im Kleinserver-Bereich aus. Magnetische Wechselplatten bringen es allenfalls auf 2 GB, optische Platten zwar auf 5 GB, dazu muss das Medium aber nach wie vor manuell gedreht werden. Dasselbe gilt für die DVD (Digital Versatile Disk). Sie kann als DVD-RAM auch nur eine vergleichsweise geringe Gesamtkapazität von 5 GB bieten.
Neue Backup-Technologien für mittlere Netze

Für den Einsatz in mittleren Netzen schließen sich die Produkte im Kapazitätsbereich um 20 GB an. Hierzu zählen die DLT-Geräte von Tandberg Data, Quantum und HP, die derzeit mit 20 GB, 35 GB und 40 GB verfügbar sind, die High-end SLR-Reihe von Tandberg mit unkomprimierten Kapazitäten von 12 bis 50 GB, die 8mm-Mammoth-Laufwerke von Exabyte mit 20 bis 60 GB und als zweite Variante im 8mm-Markt die AIT-Laufwerke von Sony mit 25 bis 50 GB.

Aus dem DAT-Lager gibt es für mittlere Netzwerke eine neue Lösung. Hewlett Packard und Sony bieten jetzt DDS-Laufwerke der 4. Generation mit 20 GB Speichervolumen (unkomprimiert) an. Einen DDS-5 wird es wohl nicht mehr geben, da die Hersteller eine Weiterentwicklung dieser Technologie vorerst nicht vorsehen.
Neue Ansätze im Markt für Bandlaufwerke verspricht die Ende 1997 von IBM, HP und Seagate gegründete Linear-Tape-Open-Gruppe (LTO). Ziel der Gruppe ist es, mit LTO einen offenen Standard für leistungsfähige Backup-Systeme zu schaffen. In der Diskussion sind derzeit zwei Medien: die Ultrium-Kassette mit einer Spule, vergleichbar mit DLT, für die Speicherung von Kapazitäten im Bereich von 100 GB bis 400 GB sowie Accelis als Medium für schnellen Dateizugriff mit zwei Spulen, wie bei der Data Cartridge, für das Segment von 25 GB bis 200 GB. Die ersten Produkte wurden Ende 2000 ausgeliefert.
Schnittstellen: SCSI ist Standard

Die Standard-Schnittstelle für professionelle Bandlaufwerke ist heute SCSI. Sie wird von allen dargestellten Geräteklassen unterstützt. Als Wide-SCSI-Version mit 16 Bit-Datenbus und als Ultra-Version mit 40 MB/s reicht sie für die derzeitigen Datentransferraten von Streamern vollkommen aus. Für Festplatten hat man aber bereits Ultra-SCSI zu Ultra-2-SCSI mit 80 MB/s Datentransfer erweitert. LVD-SCSI (Low-Voltage-Differential) hat sich bereits in kurzer Zeit zu dem neuen Interface-Standard für die hochkapazitiven Streamer entwickelt und ermöglicht durch größere Kabellängen und störfestere Signale leistungsfähigere SCSI-Bussysteme als bisher.

Auch Fiber-Channel ist nach wie vor in der Diskussion. Sehr große und schnelle Platten verfügen über diese Schnittstelle. Im Tape-Bereich wird sie bisher nur für extrem große Lösungen angeboten.
Den eigentlichen Flaschenhals bei der Datenübertragung bilden nach wie vor die Netzwerke selbst. Beim Backup des direkt angeschlossenen Servers treten meist keine Probleme auf. Sobald aber ein vernetzter Server über das Netzwerk mitgesichert werden soll, ist die Übertragungsrate des Netzwerkes die entscheidende Größe. 10 Mbit/s Datentransferrate im Ethernet-Netz reichen nicht mehr aus und auch ein 100 Mbit/s-Netz bringt keine optimale Leistung. Um leistungsfähige Streamer, wie SLR, AIT oder DLT, mit netzwerkweiten Daten zu speisen, sind Gigabit-Netze oder FDDI-Backbones erforderlich.
Eine Alternative hierzu sind die Storage Area Networks (SAN). Sie sehen neben dem eigentlichen Netzwerk ein zweites Datennetz vor, das ausschließlich die wichtigsten Datenserver und ein "Datensilo" verbindet. Für das Backup wird der Streamer direkt mit dem Datensilo gekoppelt, sodass Umwege über das Netzwerk vermieden werden. Die Lösung kommt aus Kostengründen jedoch nur für große Netze in Frage. Einzelne bereits realisierte Lösungen dürfen jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass eine Standardisierung von SAN-Komponenten noch nicht erreicht ist.
Weitere Einsatzbereiche für Bandlaufwerke

Angesichts der explodierenden Datenmengen werden die Magnetbänder auch als Tertiärspeichermedien interessant. Ziel ist es, ältere oder wenig benutzte Datenbestände von den knappen und wertvollen Festplattenspeichern auszulagern und sie bei Bedarf schnell wieder im Zugriff zu haben.

Gerade für solche HSM-Anwendungen (HSM = Hierachical Storage Management) bieten Magnetbänder das optimale Preis-/Kapazitätsverhältnis. Der einzige Nachteil besteht darin, dass die Zugriffszeit auf ausgelagerte Informationen länger ist als bei optischen Platten. Je nach Streamertyp und gesuchter Bandstelle beträgt sie zwischen 40 und 120 Sekunden. Zurzeit laufen bereits verschiedene Projekte, unter anderen von der LTO und von Tandberg, mit dem Ziel, die Zugriffszeiten durch die gezielte Adaptierung des Cartridge-Designs zu reduzieren.
Um das Einfädeln des Bandes, wie bei 8mm oder DLT, zu vermeiden, greift LTO auf die Zwei-Spulen-Konstruktion zurück, die bei der SLR-Technologie seit Jahren zum Einsatz kommt. Ein zusätzlicher Trick, der schon beim Tandberg SLR100 angewandt wird, ist die Festlegung des logischen Bandanfangs in der Bandmitte. Auf diese Weise verringert sich die mittlere Zugriffszeit um etwa 30 Prozent.
Durch geschickte Anordnung der Daten auf dem Magnetband lassen sich die Zeiten weiter reduzieren. Theoretisch wäre es für die Geschwindigkeit von HSM-Anwendungen ideal, eine optische Platte oder eine kleine MO-Jukebox als Puffer zwischen Festplatten und Magnetband einzubauen. Praktisch lassen aber die Kapazitäten im MO-Bereich zu wünschen übrig, sodass die Lösung relativ teuer ist.
Wann lohnt sich der Umstieg auf automatische Wechselsysteme?

Trotz der laufenden Kapazitätssteigerungen bei einzelnen Medien stehen viele Netzwerkadministratoren früher oder später vor dem Problem, dass die Daten eines Sicherungslaufes nicht mehr auf ein Band passen. Da die manuelle Bedienung der Backup-Geräte über Nacht allein aus Kostengründen ausscheidet, steht der Umstieg auf automatische Wechseleinrichtungen an. Der Einsatz solcher Systeme lohnt sich immer dann, wenn das manuelle Wechseln der Medien zu zeit- und kostenintensiv oder auch zu unsicher wird. Das gilt für HSM-Anwendungen in besonderem Maß.

Einstiegssysteme, sogenannte Autoloader, beinhalten einen Streamer und Platz für sechs bis zehn Medien. Sie erreichen unkomprimierte Speicherkapazitäten von 96 bis 400 GB und werden auf Basis der DAT-, der 8mm-, AIT- sowie der DLT- und SLR-Streamer angeboten. Noch höhere Speicheranforderungen erfüllen Tape-Libraries mit zwei und mehr Streamern und größeren Magazinen. Sie erreichen in Abhängigkeit der Anzahl der Medien heute bis zu mehreren Terabyte.
Das wichtigste Kriterium für die Auswahl eines automatischen Wechselsystems ist die Zuverlässigkeit. Denn nur dann wird der Sinn des automatisierten und bedienerlosen Medienmanagements erfüllt. Robustheit der Konstruktion und Wartungsfreiheit der bewegten Teile - sowohl im Hinblick auf den eingesetzten Streamer als auch auf die Robotik - sind die Voraussetzungen hierzu. Zum Schutz der einmal getätigten Investition, die überwiegend die Robotik betrifft, ist es außerdem wichtig, die einmal installierte Lösung möglichst lange, auch bei wachsenden Leistungsanforderungen, nutzen zu können. Ein guter Migrationspfad ist gegeben, wenn die Systeme Erweiterungen zu höheren Kapazitäten oder den Austausch der Streamer gegen Nachfolgemodelle höherer Leistung zulassen.
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